Im Oberharz ging über viele Jahrhunderte intensiver Bergbau auf Silber und Blei um. Insbesondere der Silberbergbau war besonders ergiebig und versorgte die jeweiligen Landesherren mit sehr reichen Steuereinnahmen.
Bergbau hat stets einen besonders hohen Energiebedarf. Energie wird nicht nur zum Heben des Haufwerks und des Silbererzes benötigt; den weitaus höheren Energieaufwand nimmt das Fördern des in die Bergwerke einsickernden Wassers in Anspruch. Die menschliche Muskelkraft stößt schnell an ihre Grenzen. Auch Pferde können nur begrenzt Arbeit verrichten, darüber hinaus waren sie auch damals schon sehr teuer.
WASSER DURCH WASSER HEBEN
Mit der Verleihung des Rechts, auf einem abgemessenen Abschnitt eines Erzganges Bergbau zu treiben, hat die Landesherrschaft zugleich "die benötigten Wasserfälle auf Künste und Kehrrad" mit verliehen. Durch ein "Regal", durch Königsrecht, wurde die Nutzung des Wassers so lange gestattet, wie tatsächlich Bergbau in dem betreffenden Bereich umging.
Gegenüber anderen Wassernutzern, wie zum Beispiel Mühlenbesitzer oder Fischteichbetreiber, hatten die Interessen des Bergbaus stets Vorrang.
UNESCO Weltkulturerbe
Das UNESCO-Welterbekomitee hat am 1. August 2010 in Brasilia die "Oberharzer Wasserwirtschaft" (das Oberharzer Wasserregal ist der flächenmäßig größte Teil davon) zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben. Es ist das bedeutendste seit dem Mittelalter entwickelte montane Wasserwirtschaftssystem der Welt und besitzt einen außergewöhnlichen universellen Wert. Diese Ernennung ist als Erweiterung des Welterbe "Erzbergwerk Rammelsberg und Altstadt Goslar" vorgenommen worden.